Recruiting: Schnelligkeit entscheidet

„Die brauchen ewig“, so ein enttäuschter Bewerber, als er nach zwei Wochen noch immer kein Feedback auf seine Bewerbung erhalten hat. Verständlich, aus seiner Sicht. Mit einer Bewerbung sind schließlich Erwartungen und Hoffnungen verbunden. In einem Arbeitsmarkt, in dem Fachkräfte schwer zu gewinnen sind, ist Schnelligkeit im Recruiting-Prozess ein besonderer Vorteil.

Lange Recruiting-Prozesse werden als wenig wertschätzend erlebt. Wenn ein Prozess vom Bewerbungseingang bis zur Entscheidung mehr als vier Wochen dauert, wird er von Bewerbern als unprofessionell und wenig wertschätzend empfunden. Damit nicht genug: Viele erzählen Freunden und Bekannten davon und berichten vielleicht in den Social Media oder auf Arbeitgeberbewertungs-Portalen von ihren negativen Erfahrungen. Das Arbeitgeber-Image wird negativ geprägt.

Meine Erfahrung ist, dass Schnelligkeit im Recruting-Prozess mitentscheidend ist.

Das fängt bereits mit dem Online-Bewerbungs-Formular an, das oftmals eher ein Kontakt-Verhinderungs-Formular ist. Allein der Hinweis „Sie benötigen lediglich 15 Minuten zum Ausfüllen des Formulars“ wirkt für viele potenzielle Bewerber schon abschreckend.

Das setzt sich fort beim Feedback auf eingegangene Bewerbungen. Obwohl die Bewerbung passend ist, wird abgewartet, ob vielleicht doch noch bessere Bewerbungen eingehen. Exzellente Arbeitgeber antworten sofort. Wenn es passt, wird umgehend ein Vorstellungstermin oder zumindest ein kurzfristiges Skype-Interview vereinbart.

Und das endet mit einer schnellen Zusage oder Absage. Eine sofortige telefonische Information nach der Entscheidung ist Wertschätzung. Auch bei einer Absage, denn der Bewerber weiß dann voran er ist und kann sich neu orientieren.

In einem Bewerber-Markt ist ein schneller Recruiting-Prozess unbedingt erforderlich, um bei der Gewinnung von Fachkräften erfolgreich zu sein. Und es gibt keinen vernünftigen Grund, warum Sie Ihren Recruiting-Prozess nicht innerhalb kurzer Zeit schneller gestalten können.