„Es tut mir leid“ geht vielen Führungskräften nicht leicht über die Lippen. Dabei ist eine echte Entschuldigung ein machtvolles Führungsinstrument.
Wir alle kennen Situationen, wo etwas schief gelaufen ist und alle wissen oder vermuten zumindest stark, wer es verursacht hat. Meist ist zwar keiner zu 100 % schuldig, aber unangenehm und bedrückend ist es für alle Beteiligten, wenn keiner die Verantwortung übernimmt und offen eingesteht: „Ich habe es verbockt!“
Einerseits wird darauf spekuliert, dass der Fehler nicht bemerkt wird oder dass es nicht eindeutig einer Person nachgewiesen werden kann. Andererseits ist die Befürchtung groß, dass aus Fehlern persönliche Nachteile entstehen.
Deshalb ist es für Führungskräfte wichtig, eine Kultur zu gestalten, die Fehler nicht sanktioniert und in der offen über Ursachen gesprochen werden kann. Fehler zeigen Probleme auf, für die Lösungen gefunden werden können – zum Vorteil aller Beteiligten.
Voraussetzung ist natürlich, die Verantwortung für Fehler zu übernehmen – das gilt für Führungskräfte in ihrer Vorbildfunktion ganz besonders. „Ich bitte um Entschuldigung“ oder „Es tut mir leid“ oder „Ich trage die volle Verantwortung“ geht oftmals nicht so leicht über die Lippen, aber es ermöglicht nicht nur eine schnelle Fehlerbehebung, sondern es stärkt auch die Beziehung zu den Mitarbeitern.
Eine Führungskraft zeigt mit einer echten Entschuldigung, dass sie es besser machen möchte – ein machtvolles Führungsinstrument zur Ermutigung der Mitarbeiter. Wer stattdessen anderen oder den Umständen die Schuld gibt, wird sich nicht weiterentwickeln und aus Sicht der Mitarbeiter ein jämmerliches Bild abgeben. Die Kunst der Entschuldigung gehört damit zu einer wichtigen Kompetenz von erfolgreichen Führungskräften.