Führung: Ich weiß es nicht!

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„Ich weiß es nicht“ – das zuzugeben und nach Hilfe zu fragen, fällt Führungskräften und Mitarbeitern oftmals schwer. Ein fataler Fehler! Aber wie kann eine echte „Hilfe-Kultur“ aussehen?

Der Chef weiß alles! Deshalb sollten die Mitarbeiter den Anweisungen einfach blind folgen. Zu widersprechen oder Diskussionen anzuzetteln, führt nicht nur zu bösen Blicken des Chefs, sondern kann auch im schlimmsten Fall das Karriere-Ende bedeuten. Renitente Mitarbeiter braucht kein Chef, oder?

Doch hinter dem Führungsstil von Befehl und Gehorsam steckt oftmals die pure Angst der Führungskraft, dass die Mitarbeiter merken könnten, dass man eigentlich keine Ahnung hat, wie der Hase läuft. Jetzt zu sagen „Ich weiß es nicht“ wäre ja ein fatales Eingeständnis von Schwäche und Inkompetenz und würde zu Autoritätsverlust führen.

Die Zeiten sind vorbei, in denen der Chef alles wusste und in denen die Mitarbeiter ohne Überzeugung folgen. „Ich weiß es nicht“ ist ein Zeichen von Führungsstärke und eine beherzte Einladung an das Team im Sinne von: „Lassen Sie es uns herausfinden“. Damit öffnet die Führungskraft Türen für neue kreative Lösungen und ermutigt die Team-Mitglieder, ihre besonderen Kompetenzen und Stärken einzubringen.

Eine echte „Hilfe-Kultur“ führt gerade bei altersgemischtes Teams zu Vorteilen. Während die Gen Y instinktiv nach Hilfe fragt, empfinden es viele ältere Mitarbeiter als eine persönliche Schwäche, andere um Unterstützung zu bitten. Doch alles was dazu führt, ein besseres Ergebnis zu erzielen, ist willkommen. Ermutigen Sie also Ihre Teammitglieder zu formulieren, welche konkrete Hilfe sie bis wann benötigen. Nutzen Sie dazu alle Wege: Ob im Meeting, als Email oder face-to-face, Hauptsache es passiert!

„Ich weiß es nicht“ zeigt Ihre Fähigkeit zur Führung und Ihre Begeisterung für neue Lösungen. Nur Mut, probieren Sie es aus!