Der neue Arbeitsalltag – von Isabella Nowicki

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Im Alltag begegnet man vielen Menschen und von manchen wird man nicht unbedingt so behandelt, wie man es sich wünscht. Leider sind es oft die Menschen, die älter und vor allem erfahrener sind, als man selbst. Doch sollte man diese Erfahrungen nicht nutzen, um den noch nicht so Erfahrenen zu helfen, anstatt sie skeptisch dabei zu beobachten, wie sie „Fehler“ machen?

Mit Blick auf den baldigen Berufseinstieg macht man sich viele Gedanken, wie man den älteren Mitarbeitern gegenüber treten möchte. Will man ihnen sofort zeigen, was man drauf hat, oder sollte man sich lieber etwas zurückhalten? Möchte man die möglicherweise veralteten Herangehensweisen sofort kritisieren, oder lieber still und leise seine Arbeit machen? Schließlich möchte man nicht sofort anecken und man weiß, dass man besonders am Anfang auch die Hilfe von den älteren Kollegen braucht. Denn Erfahrung geht oft über Wissen und von diesen Erfahrungen möchte man profitieren. Bevor man richtig loslegen kann, muss man das System bzw. die Abläufe in dem jeweiligen Unternehmen beobachten. Jedes Unternehmen hat seine ganz eigene Kultur und somit auch Arbeitsweise. Diese gilt es zu verstehen und sich auch anzupassen.

Man lernt mehr von den älteren Mitarbeitern als einem bewusst ist, aber trotzdem sollte eine ausgeglichene Respektbeziehung herrschen. Ich spreche hier nicht von flachen Hierarchien, sondern von gegenseitigem Respekt auf Basis dessen, dass jeder seine Stärken hat und man sowohl von den Älteren, als auch von den Jüngeren lernen kann.

Und da bin ich auch schon beim nächsten Punkt. Viele Mitarbeiter fühlen sich bedroht von den Neulingen und versuchen Macht auszuüben, um sich mehr Respekt zu verschaffen. Sie fürchten, abgelöst zu werden, weil sie vielleicht älter, undynamischer und nicht unbedingt auf dem neuesten Stand sind. Doch das ist der falsche Weg! Respekt aus „Angst“ ist falscher Respekt – oder meiner Meinung nach sogar gar kein Respekt.

Ich erwarte von älteren Mitarbeitern, dass sie mich ich trotz meiner Unerfahrenheit und meines jungen Alters schätzen sowie mich in den Berufsalltag einbinden, mir die Möglichkeit lassen, meine eigenen Erfahrungen zu machen.

Man sollte die Neulinge also auch als eine Art Chance für sich selbst sehen. Denn es gibt viele Fortschritte, vor allem was das Thema Technik angeht. Mit diesen Fortschritten kennt die junge Generation sich aus und es lohnt in diesem Fall, mal den Neulingen auf die Finger zu schauen und von ihnen zu lernen.

Früher oder später wird der Zeitpunkt kommen, indem man sich mit den neuen Technologien beschäftigen muss und dann ist der ältere Mitarbeiter der, der keine Erfahrungen damit hat. Denn jedes Unternehmen muss, in verschiedenen Ausprägungen natürlich, auf dem neuesten Stand bleiben, um mit der Konkurrenz mithalten zu können und selbstverständlich auch, um die Vorteile der Neuerungen nutzen zu können.

Man sollte das Zusammenarbeiten mit jüngeren und älteren Mitarbeitern als eine gegenseitige Lernbeziehung und nicht als Konkurrenzkampf sehen. Jeder hat seine Stärken und ganz persönliche Eigenschaften und jeder kann von dem Wissen des Anderen profitieren. Der gegenseitige Respekt spielt bei einem Arbeitsverhältnis eine sehr wichtige Rolle! Egal ob man manche Methoden nicht verstehen kann, ob man anderes handeln würde oder ob man einfach nur schlecht drauf ist, jeder sollte mit Hochachtung behandelt werden …und das Tag für Tag!

Isabella Nowicki ist Gen Y und Studentin an der Akademie für Mode- und Designmanagement (AMD) in Düsseldorf.

Hinweis: Isabella Nowicki und Christoph Hauke halten gemeinsam einen inspirierenden und humorvollen Vortrag zur erfolgreichen Führung im Generationen-Mix.

Impuls-Vortrag „ERFOLGREICHES FÜHREN IM GENERATIONEN-MIX – Baby Boomer trifft Gen Y (LIVE !)“,  22.02.2016, 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr, Düsseldorf

Weitere Informationen und Anmeldung: http://bit.ly/1TpcdL5