Führung: Wenn du Kompetenz hättest, dann würdest du das entscheiden

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Jüngere vermuten häufig mangelnde Kompetenz bei Führungskräften, wenn diese ständig nach Einschätzungen, Ideen oder Befürchtungen fragen. Das kann sich schnell negativ auswirken.

Ältere Führungskräfte neigen oftmals dazu, vor anstehenden Entscheidungen die Mitarbeiter mit einzubeziehen – am besten in gemeinsamen Meetings. Das ist gelernter guter Führungsstil und sie empfinden das als besondere Wertschätzung gegenüber ihrem Team. Jeder kann dann seine Meinung sagen, eigene Ideen einbringen oder Befürchtungen äußern. Und Partizipation führt zu Mitarbeiterzufriedenheit. Oder doch nicht?

Jüngere Mitarbeiter empfinden dieses ständige Miteinbezogensein bisweilen als lästig und vor allem als kompetenzlos. „Wenn meine Führungskraft Kompetenz hätte, dann würde sie nicht ständig die Mitarbeiter fragen und die Kollegen von der Arbeit abhalten, sondern sie würde die Sache entscheiden,“ so kürzlich ein genervter Gen Y’er im Workshop. Mit Wertschätzung hat das aus seiner Sicht nichts zu tun und zu mehr Zufriedenheit führt es auch nicht – im Gegenteil.

Damit verbunden ist dann eher die versteckte generelle Frage: Wenn jemand keine Kompetenz hat, wieso ist er oder sie dann eigentlich Führungskraft? Auf einmal stehen Akzeptanz, Wirkung und Einfluss der Führungskraft auf dem Spiel.

Geschickte Führungskräfte klären mit ihrem Team, welche Themen und welche anstehenden Entscheidungen diskutiert werden sollten und wer dann mit eingebunden sein sollte. Das entspannt die Situation für Führungskraft und Mitarbeiter und vermeidet Missverständnisse und unnötige Konflikte.