Führungskompetenzen für Industrie 4.0 und digitale Arbeitswelt

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Der Erfolg von Industrie 4.0 und digitaler Arbeitswelt hängt von einer veränderten Führung ab. Was sind die Erwartungen an Führungskräfte?

Die Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz und Flexibilität sollen durch Industrie 4.0 und eine digitale Arbeitswelt erheblich verbessert werden, so der Wunsch vieler Unternehmen. Die damit verbundene enge Vernetzung und der Informationsaustausch von Menschen und Maschinen in einer Wertschöpfungskette führen zu neuen Anforderungen an die Führung.

Was eine „Führungskraft 4.0“ alles können und leisten muss, ist allerdings noch nicht genau definiert. Viele Experten fordern eine stärkere Steuerung der Kommunikation und des reibungslosen Informationsaustausches der vernetzten Team-Mitglieder durch die Führungskraft. Sie soll Prozesse optimieren und kontrollieren, mehr an sich selbst steuernde Teams delegieren und klare Ziele mit den Mitarbeitern vereinbaren, Mitarbeiter entwickeln, die Veränderungsbereitschaft erhöhen und die Leistungsfähigkeit sicherstellen, interdisziplinäres Denken und Handeln fördern und Mitarbeiter an Problemlösungs-Prozessen aktiv beteiligen. Das hört sich nicht so überraschend neu an, diese Forderungen gab es schon vor 20 Jahren.

Neu ist allerdings das zukünftige Umfeld, in dem eine intensive Kollaboration zwischen Mensch und Maschine stattfinden wird und in dem eine zunehmende Digitalisierung und Virtualisierung greift. Die hohe Verfügbarkeit von Echtzeit-Informationen, flexible elektronische Unterstützungssysteme, flexible Arbeitszeiten und Arbeitsorte oder digitale Lerntechnologien werden die Arbeitswelt verändern und Führungskräften die Wahrnehmung neuer Chancen ermöglichen.

Damit verbunden ist das „Vergessen“ von altem Führungswissen aus dem letzten Jahrhundert, das viele Führungskräfte heute noch anwenden, und das Erlernen einer „digitalen Führung“ inklusive digitaler Führungsinstrumente. Das benötigt Zeit und Investitionen. Bisher gaben die Unternehmen ca. 60 % des Gesamtaufwandes für Personalentwicklung für fachbezogene Qualifizierungen aus und nur ca. 20 % für führungsbezogene Qualifizierungen.

Für Führungskräfte wäre es daher vielleicht eine gute Idee, sich selbst um die Aneignung der notwendigen Kompetenzen zu kümmern, um die eigene Beschäftigungsfähigkeit sicherzustellen.