Veränderungen in Unternehmen werden oftmals als etwas Überraschendes und Besonderes dargestellt und empfunden. Aber warum? Wir alle wissen doch, dass wir unsere Unternehmen stets neu ausrichten müssen, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten, Potenziale zu nutzen und neue Chancen wahrzunehmen. Und wir wissen auch, dass Führungskräfte dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Für viele Führungskräfte stellen sich dann meist zwei Fragen: Was ist meine Rolle im Veränderungsprozess? Was erwarten Geschäftsleitung und Mitarbeiter von mir? Die Antworten auf diese Führungsfragen kommen dann meist reflexartig. Das ist kein Vorwurf, sondern eine ganz normale Reaktion. Jedoch sind die Antworten unterschiedlich, denn die Generation Y sieht Veränderungen deutlich positiver als die Baby Boomer. Die Entscheidungs- und Verhaltensweisen basieren vielfach auf gelerntem Führungswissen und individuellen Erfahrungen aus besonders prägenden Führungssituationen. Je älter die Führungskraft, desto mehr persönliche Führungserfahrung und desto größer meist das längst überholte Führungswissen.
In Führungstrainings erlebe ich immer wieder, dass das angewandte Führungswissen und die implementierten Management-Systeme auf Theorien aus der Mitte des letzten Jahrhunderts basieren. Die Prämissen für die Mitarbeiterführung haben sich seit dem wesentlich verändert. Der Arbeitsmarkt dreht sich vom Arbeitgebermarkt zum Bewerbermarkt. Helfen uns heute Abraham Maslow, Frederick Herzberg, Douglas M. McGregor oder das Harzburger Modell wirklich noch weiter? Können Führungskräfte damit die aktuellen Herausforderungen lösen und Veränderungen im digitalen Zeitalter steuern? Nein, bestimmt nicht! Wir lösen doch neue technische Herausforderungen auch nicht mit den Werkzeugen aus den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Oder helfen uns das Cluetrain Manifest, Peter Senge, Gary Hamel, Peter Kruse, Grady McGonagill / Tina Dörffer oder Daniel Kahneman da eher weiter? Schon viel besser!
Doch was bedeutet das in der praktischen Umsetzung? Wie sieht erfolgreiche Führung heute aus? Wie funktioniert Mitarbeiterführung in einer digitalen Welt? Wie kann ich leistungsstarke Mitarbeiter gewinnen, inspirieren und binden? Wie kann ich altersgemischte Teams zu einer höheren Performance führen?
Führungskräfte haben heute hauptsächlich drei Rollen, vor allem in Veränderungsprozessen: Sinn-Entfalter, Talent-Entwickler und Gewinn-Organisator.
Fortsetzung folgt!