Nur ein Gerücht

„Hast du schon gehört …?“, schon bei diesen Worten sträuben sich die Nackenhaare, bei mir jedenfalls. Es gibt schon wieder irgendwelche Gerüchte oder absurden Spekulationen. Soll man darauf reagieren? Oder einfach gar nichts machen?

Gerade in turbulenten Zeiten sind Klatsch und Tratsch an der Tagesordnung. Meist geht es dabei um Machtspiele oder persönliche Diskreditierungen, so meine Erfahrung. Über den Flurfunk soll etwas beeinflusst werden. Oder man möchte sich einen persönlichen Vorteil verschaffen.

„Na ja, aber ein hartnäckiges Gerücht enthält doch immer auch ein Körnchen Wahrheit, oder nicht?“ Auch nicht schlecht, der Spruch. Aber langsam wird es komisch. Soll ich mich jetzt ernsthaft auf die Suche nach der Wahrheit machen? Mir fallen da durchaus sinnvollere Aufgaben ein.

Die Urheber, wenn man sie denn findet, sind meistens eigentlich nette Menschen. Oftmals sind sie sich nicht bewusst, welche verheerenden Auswirkungen Gerüchte haben können – auch rechtlich. Von der Abmahnung bis zur fristlosen Kündigung. Das sollte man allen klarmachen.

Und es geht nicht um die Einschränkung des Grundrechts auf freie Meinungsäußerung, sondern um einen respektvollen Umgang miteinander. Dafür müssen Führungskräfte mehr denn je einstehen – so meine Auffassung.

„Gerüchte werden von Neidern erfunden, von Dummen verbreitet und von Idioten geglaubt“, eine sehr zutreffende Beschreibung, finde ich.

Gerüchte sind toxisch. Sollen wir unsere wertvolle Lebenszeit und unsere emotionale Energie damit verschwenden? Sicher nicht. Und damit ist schon der allererste Anfang gemacht.

Aber vielleicht ist das alles ja auch nur ein Gerücht.