Haben Sie auch manchmal diese Augenblicke, wo Sie denken: „Ach guck, geht auch so“. Gerade in der Corona-Zeit treffe ich immer mehr Führungskräfte, die auch diese Augenblicke haben. Es stellt sich die Frage: Was lernen wir daraus?
Vor Corona war alles bestens geregelt: Strukturen, Prozesse, Aufgaben, Verantwortlichkeiten. Na ja, an der ein oder anderen Stelle gibt es immer Optimierungsbedarf. Und dann kam Corona und die Situation veränderte sich von heute auf morgen grundlegend. Auf einmal ging es um eine schnelle Anpassung unserer Denk- und Handlungsweisen, um den weiteren Erfolg zu gewährleisten oder gar die Existenz zu sichern.
Führungskräfte versuchten eilig zu regeln, was zu regeln war. Doch vielfach nahmen die Mitarbeitenden selbst die Sache in die Hand und fanden schnell und unkompliziert praktische Lösungen, die gut funktionierten. Nun stellt sich Führungskräften die Frage nach der eigenen Lernbereitschaft und Lernfähigkeit.
Das Potenzial und die Kreativität der Mitarbeitenden wurde und wird vielfach noch immer unterschätzt – ein gravierender Fehler gerade in turbulenten Zeiten! Was machen wir jetzt mit den Mitarbeitenden, die mit ihrer Kreativität, ihren Talenten und ihrem Engagement im Großen wie im Kleinen wesentlich zum Gelingen in einer brenzligen Situation beigetragen haben? Nutzen wir das gezeigte Potenzial auch weiterhin? Was bieten wir diesen Mitarbeitenden konkret an?
Auch ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um zu fragen: Etablieren wir die aus der Not geborenen aber besser funktionierenden Strukturen, Prozesse, Aufgaben und Verantwortlichkeiten dauerhaft? Nutzen wir die gewonnenen Erkenntnisse für mehr Schnelligkeit und bessere Leistungen? Belohnen wir Mut, Offenheit und Veränderungsbereitschaft der Mitarbeitenden?
Ich wünsche Ihnen eine erkenntnisreiche Reflexion mit vielen überraschenden Augenblicken, bei denen Sie denken: „Ach guck, geht auch so.“
Kolumne PERSONALintern Ausgabe 33/20