Der generationsübergreifende Wissensaustausch und die Steigerung der Produktivität – von Isabella Nowicki

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Die „Alten“ können nicht von den „Jungen“ lernen, sondern die „Jungen“ nur von den „Alten“? Effektive Arbeit geht nur mit gleichaltrigen Mitarbeitern, die auf einem Level sind? Die „Neulinge“ haben ja noch gar keine Ahnung?

Das stimmt nicht und das wissen sogar Personen, die gerade mal das Jugendalter erreicht haben. Sie sehen sich nicht als die neue Perspektive für das Unternehmen, sondern sind der Meinung, dass bessere Erfolge erzielt werden können, wenn langjährige Erfahrung auf aktuelles Know-How und die Digital Natives trifft.

Diese Kombination ist ein Segen, denn der generationsübergreifende Wissensaustausch ermöglicht dem Unternehmen, seine Anpassungsfähigkeit zu steigern. Die älteren Generationen wissen dank ihrer langjährigen Erfahrung, was wie umsetzbar ist und die jüngeren Generationen wissen, was angepasst werden muss, um auf dem Markt bestehen bleiben zu können.

Besonders die Generation Y und Z fallen durch ihr digitales Know-How auf und haben schnell neue Ideen zur Optimierung digitaler Prozesse oder Netzwerke. Wichtig ist heute die Generation Y und die Tatsache, dass sich sowohl der Respekt als auch die Loyalität seitens der Generation Y verdient werden muss. Das bedeutet, dass man vorwiegend darauf achten sollte, seine Kompetenzen zu zeigen und Kritik auf Augenhöhe zu äußern, damit kein Eindruck der Machtausübung entsteht. Denn diese Generation macht sich nichts aus Titeln oder Berufsjahren, stattdessen ist die Kompetenz respektabel angesehen.

Für die Führungskraft, aber auch älteren Mitarbeiter, ist ein forsches Einbringen neuer Ideen seitens junger Leute oft mit Verwunderung verbunden. Zunächst ist das technologische Wissen und auch Interesse nur in geringem Ausmaß vorhanden und zusätzlich wird oft die Einstellung „das haben wir schon immer so gemacht“ vertreten. Doch die Zeiten in denen man keine Veränderungen bzw. Innovationen benötigt sind vorbei. Die Digital Natives sind „eine Lebensversicherung“ für jedes Unternehmen, denn diese muss den älteren Generationen im Unternehmen zeigen, wie man mit beispielsweise neuen IT-Systemen oder Netzwerken umgeht und wie man sie auf den neuesten Stand bringt. Aus diesem Grund sollten sowohl die Führungskraft als auch ältere Mitarbeiter Vertrauen in die neuen Mitarbeiter setzen.

Auch die Unternehmenskultur spielt bei der Integration neuer Mitarbeiter eine große Rolle. Es müssen Werte herrschen, die den neuen Generationen helfen, sich schnell in das Unternehmen einzufinden und somit schneller Anklang zu finden. Diese müssen ausreichend kommuniziert werden um Gemeinsamkeiten, trotz der Altersdifferenz zwischen den Mitarbeitern, herzustellen. Wichtig ist, dass jeder Mitarbeiter sich wohl fühlt und Ideen äußern kann. Natürlich kann nicht jede umgesetzt werden, aber man sollte jede Idee in Erwägung ziehen, darüber nachdenken und nicht abschlagen, nur weil sie von einer Person ohne Erfahrung stammt.

Effektiver Wissensaustausch geht gleichzeitig mit der Steigerung der Produktivität einher. Das sollte jeder Führungskraft bewusst sein und aus diesem Grund müssen die besonderen Stärken frühzeitig entdeckt werden, der Know-How-Transfer gefördert und für ein angenehmes Betriebsklima gesorgt werden. Denn die Zeit, die ein Mitarbeiter braucht um auf Hochtouren zu laufen, ist verschieden und jeder sollte in dieser Zeit stets die gleichen Chancen haben.

Isabella Nowicki ist Gen Y und studiert Mode- und Designmanagement an der Hochschule Fresenius in Düsseldorf.