Leadership: Die Sprache verrät die Einstellung

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Vorgesetzte, Untergebene oder Personalwesen – Bezeichnungen, die heute durchaus noch in Unternehmen verwendet werden. Ein Jammer! Denn es zeigt eine Einstellung. Ein Umdenken ist erforderlich und zwar schnell – wir arbeiten schließlich im 21. Jahrhundert.

Es ist schon ein mulmiges Gefühl, wenn man in Emails, Protokollen oder Memos die Bezeichnungen Vorgesetzte oder Untergebene liest. Wenn dann auch noch im Eingangsbereich oder an den Türschildern die Bezeichnung Personalwesen auftaucht, dann sollten alle Lampen angehen. Hier ist dringender Handlungsbedarf gegeben – zuallererst bei den Einstellungen.

„Vorgesetzte sind Personen, denen innerhalb einer Organisation die Befugnis erteilt wurde, Anordnungen an nachgeordnetes Personal zu erteilen“, sagt Wikipedia. Damit ist schon der hierarchische Charakter der Bezeichnung klar. Die Ausdrucksweise vermittelt nicht unbedingt Kompetenz und Gestaltungswillen, so wie es mit der Bezeichnung Führungskraft verbunden wird. Von der Generation Y, für die vor allem Kompetenz zählt, wird ein Vorgesetzter Respekt und Loyalität sicherlich nicht erwarten können.

Nachgeordnetes Personal oder Untergebene sind schon fast menschenverachtende Bezeichnungen. Arbeitskräfte und Beschäftigte werden sicherlich nur das tun, was ihnen „angewiesen“ wurde. Auch der Begriff Arbeitnehmer hat eher einen rechtlichen Beigeschmack. Wir wünschen uns doch Mitarbeiter, die mit vollem Engagement ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Kreativität einbringen, um gute Leistungen und Ergebnisse zu erzielen. Warum bezeichnen wir sie dann nicht so?

„Die Bezeichnung Personalwesen ist ein Relikt aus der Steinzeit“, schimpfte ein völlig verärgerter Personalmanager, als er ein Unternehmensmemo las. Die Bezeichnung Personalverwaltung lässt auch nicht gerade auf einen Personalbereich schließen, der einen wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit liefert.

Nun muss man ja nicht gleich auf die englische Bezeichnung Human Resource Management springen, wenn das Unternehmen keinen internationalen Bezug hat. Aber Personalmanagement ist eine angemessene Bezeichnung, die jeder Mitarbeiter versteht und die einen eigenen Anspruch signalisiert, der natürlich durch die Personalmanager, Business-Partner oder Personalreferenten erfüllt werden muss.

Also, seien Sie sorgfältig mit der Verwendung von Bezeichnung …Sie verraten Ihre Einstellung und Wertschätzung.