Der Know-how-Transfer von altersbedingt ausscheidenden Mitarbeitern auf das bestehende Team ist für viele Führungskräfte eine echte Herausforderung. Und was genau soll denn übertragen werden?

In den nächsten Jahren werden viele Mitarbeiter altersbedingt aus den Unternehmen ausscheiden. Wenn nach einer Demografie-Analyse die konkreten Zahlen feststehen, dann machen sich viele Führungskräfte intensive Gedanken zu einem strukturierten Know-how-Transfer – zu Recht!

Zuerst stellt sich allerdings die Frage: Möchten die ausscheidenden Mitarbeiter überhaupt ihr Know-how weitergeben? Manch einer stellt sich da quer, weil er sich von der Führungskraft oder vom Unternehmen in der Vergangenheit ungerecht oder schlecht behandelt fühlt. Andere hoffen, dass sie ihr spezielles Know-how nach dem Ausscheiden noch über einen Berater-Vertrag versilbern können.

Wenn Einigkeit zum Know-how-Transfer besteht, dann stellt sich die nächste Frage: Was soll eigentlich konkret übertragen werden? Die Antwort ist entscheidend, auch für die Auswahl der Instrumente.

Die meisten Führungskräfte konzentrieren sich auf die Übertragung von Fachwissen, Entscheidungs- bzw. Handlungswissen und Erfahrungswissen. Implizites Wissen, also Wissen, das nicht mündlich vermittelt oder schriftlich erläutert werden kann, bleibt meist verborgen, obwohl es oftmals besonders wertvoll ist. Implizites Lernen ist da gefordert und dazu ist das Tandem-Modell hilfreich.

Bei den zu übertragenden Wissensinhalten stehen dann meist Struktur-, Prozess- und Methoden-Wissen im Vordergrund. Vergessen wird oftmals das Netzwerk-Wissen. Doch gerade diese Netzwerke können erfolgsentscheidend sein. Eine starke emotionale Bindung zu Netzwerk-Partnern und das Vertrauen zu Hauptakteuren in Netzwerken („Strippenzieher“) bedürfen eines längeren Vorlaufes.

Erfolgreiche Führungskräfte werden sich immer mehr dadurch auszeichnen, dass sie einen Know-how-Transfer von den ausscheidenden Mitarbeitern auf das bestehende Team erfolgreich organisieren und steuern.